Pro Tag erhält jeder deutsche Nutzer durchschnittlich 25,7 E-Mails. Das ergibt eine Studie von Contactlab. Insgesamt werden in Deutschland täglich etwa 1,1 Milliarden E-Mails empfangen. Vor allem im Geschäftsalltag ist das schnelle, kostengünstige Medium beliebt. Doch wenn es um den Austausch vertraulicher Dokumente geht, setzen Unternehmen und Behörden immer noch auf den Postweg. Denn gerade bei Rechnungen, Mahnungen oder Schriftstücken mit gesetzter Antwortfrist ist es wichtig, dass der Versender nachweisen kann, wann und an wen er ein Dokument verschickt hat.
Sichere Datenübertragung
Der neue De-Mail-Dienst sorgt künftig für eine sichere, vertrauliche und nachweisbare Übermittlung von elektronischen Nachrichten und Dokumenten im Internet. Damit De-Mail-Anwender die Gewissheit haben, auch wirklich mit dem gewünschten Adressaten zu kommunizieren, müssen sich potenzielle De-Mail-Nutzer nach dem De-Mail-Gesetz im Vorfeld bei einem Provider persönlich registrieren und identifizieren. Erst dann erhalten sie den Zugang zu einem De-Mail-Konto. „Auf diese Weise ist sichergestellt, dass hinter jeder einzelnen De-Mail-Adresse zweifelsfrei identifizierte Kommunikationspartner stehen“, erläutert Karl J. Beyer, Referent im BSI. Zudem setzt De-Mail neben einem herkömmlichen Login-Verfahren insbesondere auf ein abgesichertes Anmeldeverfahren: De-Mail-Nutzer loggen sich dann standardmäßig mit Kennwort und Token – zum Beispiel mit einer mTAN oder dem neuen Personalausweis – ein.
Verschlüsselte Kanäle
Nachrichteninhalte werden mit De-Mail standardmäßig mit bewährter Verschlüsselungstechnologie gesichert übertragen. Zudem findet beim Aufbau einer Verbindung zwischen De-Mail-Providern eine gegenseitige Authentifizierung und Autorisierung mit Hilfe von Zertifikaten statt. Der Transport erfolgt immer in verschlüsselten Kanälen.
Wenn mittelständische Unternehmen Nachrichten also künftig per De-Mail versenden, können Dritte die Inhalte weder mitlesen noch verändern. Zudem ist die Identität der Kommunikationspartner eindeutig bekannt und der Eingang von Nachrichten beim Empfänger ist immer nachweisbar. „So haben Unternehmen und Behörden künftig die Möglichkeit, einen Großteil ihrer Dokumente per De-Mail zu verschicken – etwa Gehaltsmitteilungen, Auftragsbestätigungen oder Angebote“, sagt Dr. Frank Wermeyer, Geschäftsverantwortlicher für De-Mail bei der Deutschen Telekom.
Der neue De-Mail-Dienst setzt dabei auf Standardtechnologien, um die notwendigen technischen Schnittstellen auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Kleinere Betriebe greifen einfach per Webbrowser auf das De-Mail-Konto zu. Mittlere und größere Unternehmen, die über eine eigene Netzinfrastruktur verfügen, können ihre existierenden E-Mail-Systeme über ein so genanntes De-Mail-Gateway an den De-Mail-Dienst anbinden.
Gesetzliche Grundlage
Via De-Mail kommunizieren Firmen schneller, einfacher und kostengünstiger, profitieren aber vom gleichen gesetzlichen Schutz wie Briefpost. Das rechtliche Fundament für den neuen Dienst bildet das De-Mail-Gesetz, das am 3. Mai 2011 in Kraft getreten ist. Es legt unter anderem fest, dass Anbieter einen bestimmten Zertifizierungsprozess beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) durchlaufen müssen, um als akkreditierte De-Mail-Provider zugelassen zu werden. Gegenwärtig lässt sich auch die Telekom als De-Mail-Anbieter akkreditieren. Der Telekommunikationsdienstleister rechnet mit einem Start des neuen De-Mail-Dienstes im ersten Halbjahr 2012.
Weitere Informationen: www.telekom.de/de-mail