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Sind wir doch mal ehrlich. Die Herkunftsbezeichnungen für Lebensmittel sind heutzutage oft verwirrend. So muss der Schwarzwälder Schinken nicht unbedingt aus dem Schwarzwald kommen, der Allgäuer Bergkäse ist dagegen eng mit dem Allgäu verknüpft. Verbraucher sind verwirrt und wünschen sich von den Produzenten klarere Ortsbestimmungen. AreaTag.net will das möglich machen und bringt die Information direkt neben das Preisschild – inklusive den Nachteilen.
Barcodes auf Verpackungen sind an sich nichts Neues. Verbraucher lesen aus ihnen schon seit längerer Zeit Daten – derzeit noch vorrangig über Inhaltsstoffe, Brennwert oder den Link von einer Homepage. Über die Herkunft von Produkten stehen meist keine Informationen zur Verfügung. Das Ingenieurbüro für Geoinformatik Wenninger will mit ihrem Projekt “AreaTag.net” eine verständliche und nachvollziehbare Transparenz schaffen. Speziell kleine und mittelgroße landwirtschaftliche Produktionsbetriebe sollen sich angesprochen fühlen. Die Gewinner dabei sind die Betriebe sowie der Endverbraucher. Warum? Die Betriebe nutzen den bereitgestellten QR-Tag für die Produkte und fügen diesem Informationen zu, beispielsweise den Herstellungsort mittels eindeutiger Koordinate. Die gespeicherten Informationen rufen die Verbraucher dann via Smartphone ab.
Eindeutige Identifikation für Produkte
Der Kunde muss lediglich den QR-Code scannen und schon erscheinen die erwähnten Details zum Produkt. Der dafür benötigte QR-Reader ist in verschiedenen Versionen als kostenlose App erhältlich. Das Unternehmen verspricht, dass der Webservice die Möglichkeit bietet, den Ort mit weiteren Informationen wie Bildern und Textmaterial zu verknüpfen. Produkte oder Lebensmittel können so mit einer eindeutigen Identifikation versehen werden.
Nachteil: keine Kontrolle der Örtlichkeiten
Klingt bis hierher alles nach Bio. Doch einen Nachteil hat das Prinzip dann doch. Grundsätzlich werden die Daten von einem Redakteur geprüft, wobei natürlich der Schwerpunkt auf Verträglichkeit mit den gesetzlichen Vorgaben liegt – keine Hetztexte oder fragwürdige Links. Die Prüfung auf die ausgesuchte Örtlichkeit erfolgt zwar auch, ist aber mit Vorsicht zu genießen. So kann das jeweilige Unternehmen ohne Kontrolle angeben, was es möchte. Das Ingenieurbüro hat zurzeit noch keine Kontrollmöglichkeit, ob das Produkt wirklich von dieser Anbaufläche kommt.
AreaTag.net und das Team dahinter appellieren daher an die Ehrlichkeit der Produzenten – beziehungsweise der Angst vor dem Auffliegen einer falschen Örtlichkeit. So werden sämtliche Details im Internet publiziert. Seit einigen Wochen ist der Dienst am Start und kann von Unternehmen sowie Verbraucher unter die Lupe genommen werden.
Quelle: MIT-Blog.de