Es ist scheinbar eine normale Türe in der Mühlingstraße 16 in Handschuhsheim, einem Stadtteil von Heidelberg. Doch wer sie öffnet und die Erdgeschosswohnung der Familie Zuber betritt, befindet sich auf einmal im Jahr 1927. In der Küche ist ein mit Holz befeuerter Herd, es riecht nach frisch gebrühtem Kaffee und Kuchen. In der Wohnküche hängt ein Zeitungshalter, der Aufmacher der aktuellen Ausgabe: Lindberghs Flug über den Ozean. Im Schrank haben die Kinder Lotte und Heinz schnell ihr weniges Holzspielzeug verstaut… Es würde einen nicht wundern, wenn die Familie Zuber jeden Augenblick durch die Türe kommt und sich über den ungeladenen Besuch wundern würde.
Aber Stöbern und Anfassen sind in der Museumswohnung ausdrücklich erlaubt. Die Wohnung ist Teil des Projekts „100 Jahre GGH“. Die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg hat die Siedlung „Blaue Heimat“, in der sich die Wohnung der exemplarischen Familie Zuber befindet, in den Jahren 1926/1927 gebaut. Anlässlich des großen Jubiläums des städtischen Wohnungsbauunternehmens wurde die Wohnung zurückgebaut und mit Original-Möbeln, -Haushaltswaren und -Gegenständen aus den 1920ern ausgestattet.
„Die Exponate haben wir zum Teil aus dem Freilichtmuseum Beuren, aber auch aus privaten und öffentlichen Sammlungen“, erzählt Firmenhistoriker Roman Krüger. Ein Highlight ist für ihn die mit Holz befeuerte Badewanne. Damals, in den „goldenen Zwanzigern“ übrigens ein echter Luxus, so wie alle GGH-Wohnungen der Siedlung überdurchschnittlich groß und modern für ihre Zeit waren. Zusammen mit Audio- und Dufteffekten in den Räumen der Museumswohnung werden alle Sinne der Besucher aktiviert – und ein ganz normaler Tag in den 1920ern zum Leben erweckt. Die Zeit, in der die GGH gegründet wurde.
Die Firmenhistoriker haben für die GGH die Geschichte rekonstruiert und neben der Museumswohnung weitere Jubiläumselemente erfolgreich umgesetzt:
Leistungen
Erstellung des Jubiläumsbuches: „100 Jahre GGH – 100 Jahre soziale Verantwortung“
Content-Erstellung für die Jubiläumshomepage Willkommen: 100 Jahre GGH
Interviews mit Zeitzeugen
Konzeption und Realisierung der Museumswohnung und einer Begleitausstellung in der „Blauen Heimat“ (hier)
Die Gründung der GGH war die Antwort der Heidelberger auf ein immer größer werdendes Problem ihrer Stadt: Die beginnende Wohnungsnot wurde nach dem Ersten Weltkrieg durch Flüchtlinge verschärft, bezahlbarer Wohnraum immer knapper. So schlossen sich mehrere Architekten, Baumeister und Stadträte zusammen und entwarfen Pläne für eine Siedlung im Stadtteil Handschuhsheim. Der „Atzelhof“ wurde 1921 fertiggestellt und sollte bezahlbaren UND menschenwürdigen Wohnraum bieten.
Aus der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft „Atzelhof“ entsteht später die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH, die in den Jahrzehnten darauf viele weitere Projekte umsetzt – von der Entwicklung ganzer Quartiere bis hin zur Leitung von städtischen Bauprojekten, der Sanierung älterer Gebäude bis zur Installation von Ladestationen für E-Autos.
Die GGH hat das Bild Heidelbergs nachhaltig mitgestaltet und plant auch das Wohnen der Zukunft in der Stadt am Neckar aktiv mit. Sie hat große Projekte wie die neue Feuerwache umgesetzt und bietet in ihren aktuell mehr als 7.000 Wohnungen Menschen ein modernes Zuhause – wie schon vor 100 Jahren der Familie Zuber.
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