Als die Deutsche Telekom im Frühjahr 2002 als erster Netzbetreiber den BlackBerry der Firma RIM ins Portfolio nimmt, beginnt eine kleine Revolution in der Geschäftswelt. Mitarbeiter in fast allen Branchen wurden in die Lage versetzt, einen Großteil ihrer Arbeit von unterwegs zu erledigen. Das geflügelte Wort vom „Büro in der Westentasche“ macht die Runde. Heute, ziemlich genau zehn Jahre später, ist mobiles Arbeiten ein selbstverständlicher Bestandteil der modernen Arbeitswelt. Mit modernen Smartphones, Notebooks oder Laptops können wir heute jederzeit und überall viele Aufgaben verrichten, die früher festen Arbeitszeiten im Büro vorbehalten waren.
Voraussetzung: Schnelles Netz
Seit 2002 ist Reisezeit keine verlorene Zeit mehr: Mitarbeiter lassen sich auf dem Weg zum Kunden schnell noch die jüngsten Preisentwicklungen aufs Handy schicken. Aufträge können sie gleich nach dem Termin an ihre Firma übermitteln und im Taxi wird die Korrespondenz erledigt. Always on, always connected lautet das Motto. Schnell wird deutlich: Mobiles Arbeiten schafft Wettbewerbsvorteile. Der Servicegedanke, wie zum Beispiel die möglichst rasche Beantwortung von Kundenanfragen, wird immer wichtiger. Dabei ist das mobile Arbeiten damals längst noch nicht ausgereizt. Der Mobilfunkstandard GPRS (General Package Radio Service) reicht noch nicht aus, um zum Beispiel Präsentationen mit dem Handy zu empfangen oder Bewegtbild anzuschauen. Erst als 2004 UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) deutlich schnellere Übertragungsraten von bis zu 384 Kilobyte pro Sekunde bietet, nimmt das mobile Arbeiten kontinuierlich zu. Mit UMTS-Datensticks für Laptop und Notebook greifen Mobilfunkkunden von unterwegs schnell auf das Internet oder ein Firmennetzwerk zu.
Zunächst gibt UMTS dem mobilen Arbeiten nur in Ballungsgebieten einen kräftigen Schub, denn der Ausbau des Netzes ist für die Deutsche Telekom kostenintensiv. Aber schon 2006 schließt der Konzern mit dem bundesweiten Ausbau von EDGE (Enhanced Data Rates for GSM Evolution) die Lücke zwischen Stadt und Land und baut als erster Netzbetreiber ein nahezu flächendeckendes Breitband-Mobilfunknetz auf. Fast überall, wo UMTS möglich ist, setzt der Konzern heute HSDPA+ (High Speed Downlink Packet Access) ein. Mit dieser Erweiterung von UMTS steigert Telekom die Downloadgeschwindigkeit auf bis zu 42 Megabit pro Sekunde. Bilder und datenintensive Anhänge von E-Mails lassen sich problemlos zum Beispiel vom Laptop oder Smartphone senden und empfangen. Auch die Zusammenarbeit mit Herstellern innovativer Endgeräte wird immer wichtiger. So war die Telekom der erste Netzbetreiber, der 2007 das iPhone von Apple in Deutschland auf den Markt brachte und 2008 gemeinsam mit Google das erste Android Phone vorstellte.
Im Juni 2010 startete die Deutsche Telekom in Köln den Ausbau des Hochleistungsnetzes LTE (Long Term Evolution). Der Standard nutzt die vorhandene Bandbreite flexibler aus. LTE ist mit hohen Datenraten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde schneller als alle bisherigen Standards. Mit LTE können jetzt auch datenintensive Anwendungen wie Web-Radio, hochauflösendes HD-Fernsehen und Video-Konferenzen unterwegs genutzt werden. In Kooperation mit dem Hersteller Samsung vertreibt die Telekom den weltweit ersten LTE-Tablet-PC.
Produktivität rauf, Kosten runter
Mehr als ein Drittel aller Arbeitnehmer arbeitet heute mobil. Das ergab eine Studie der Unternehmensberater von Forrester. Die meisten Beschäftigten begrüßen die neue Flexibilität, ihre Zeit besser einzuteilen. Berufs- und Privatleben ließen sich besser miteinander vereinbaren, sagen 80 Prozent der Befragten. Die gleiche Studie weist auch für die Arbeitgeber Vorteile aus, die durch mobile Arbeitsplätze entstehen. Denn durch sie steigern Mitarbeiter ihre Produktivität um 25 Prozent. Zugleich liegen die Kosten für mobile Arbeitsplätze um 16 Prozent niedriger. Das mobile Arbeiten ist ein Turbo für die moderne Geschäftswelt: Aufträge, Anfragen, Bestellungen, all das kann zeitnah bearbeitet werden.
Für die Deutsche Telekom ist das mobile Internet eines der wichtigsten Wachstumsfelder. Von 2010 auf 2011 hat der Konzern seinen mobilen Datenumsatz um 26 Prozent erhöht. Das spiegelt sich auch in gesellschaft-lichen Entwicklungen wieder: So besitzt 2011 bereits jeder vierte Haushalt ein Smartphone oder ein Tablet-PC, jeder Dritte nutzt mit den mobilen Alles-könnern Dienste aus dem Internet.
Nachdem alles immer mobiler geworden ist, kündigt sich jetzt die nächste Trendwende an: Dienste und Anwendungen gehen in die Cloud. Cloud-Dienste für Konzerne, Mittelstand und Privatkunden sind daher wesentlicher Bestandteil der Telekom-Zukunftsoffensive. Experten schätzen, dass viele Firmen 2020 keinen eigenen Server mehr im Keller haben. Statt dessen werden sie auf Arbeitsspeicher, Rechenleistungen und Infrastruktur zurückgreifen, die ihnen Cloud-Anbieter wie die Telekom zur Verfügung stellen.